Kreativ & frei in deinem Art Journal

27.03.2025 | Art Journal

Art Journaling ist eine einzigartige Kunstform, die kreativen Ausdruck mit persönlichen Texten verbindet. Es gibt keine Grenzen und festen Regeln , nur viele Möglichkeiten – jede Seite kann so gestaltet werden, wie es sich für den Künstler in diesem Moment richtig anfühlt. Doch was bedeutet kreativ & frei im Art Journal wirklich? Und wie unterscheidet sich diese Freiheit für uns Künstler/innen und Hobbybastler/innen?

Kreativ & frei sein dürfen ist ein Ventil

Für viele ist ein Art Journal mehr als nur ein Kunsttagebuch – es ist ein sicherer Raum, um Gedanken, Emotionen und Ideen festzuhalten.

Kreativ & frei sein bedeutet im Allgemeinen, ohne Einschränkungen oder Vorgaben eigene Ideen entwickeln und ausdrücken zu können. Es geht darum, sich von äußeren Einflüssen, Regeln oder der Erwartung anderer Menschen zu lösen und den Mut zu haben die eigenen Gedanken und Gefühle mit Kunst zu durchleben und gleichzeitig Raum geben zu können.

Das kann in verschiedenen Bereichen gelten:

In der Kunst: Neue Ausdrucksformen ausprobieren, ohne Angst vor Bewertung.

Im Denken: Unkonventionelle Lösungen für Probleme finden.

Im Alltag: Eigene Wege gehen und sich nicht von gesellschaftlichen Normen einengen lassen.

Kreativ & frei sein erfordert oft Mut, Selbstvertrauen und die Fähigkeit, Fehler als Teil des Prozesses zu akzeptieren. Sie entsteht in einem Umfeld, das Offenheit und Experimentierfreude fördert. Ich gehe noch einen Schritt weiter, denn wenn wir die Fehler als Teil des Prozesses akzeptieren lernen, dann ist unser Kunstwerk nicht zum Scheitern verurteilt, sondern eine andere einzigartige Form, eine Art unkontrolliertes Ergebnis, mit dem wir nicht gerechnet haben.

Das aller Wichtigste ist, zu akzeptieren, dass es eben jetzt so ist, wie es ist. Oder wie denkst du lieber Leser?

Kreativ & frei sein dürfen bedeutet, es gibt kein Richtig oder Falsch: Jeder Strich, jede Farbe und jede Collage ist Ausdruck der eigenen Persönlichkeit. Jeder Klecks hat seinen Platz und darf dort sein.

Kreativ & frei sein ist auch ein emotionales Ventil:

Gefühle können unzensiert aufs Papier gebracht werden, sei es durch Farbe, Text oder Upcyclingmaterialien. Es ermöglicht uns, Gefühle auszudrücken, innere Spannungen abzubauen und sich selbst besser zu verstehen. Man entdeckt oft neue Seiten an sich selbst oder versteht seine eigenen Emotionen besser, während des kreativen Schaffens. Manche Gefühle oder Gedanken lassen sich schwer in Worte fassen, aber durch die Kunst in deinem Art Journal können sie trotzdem nach außen getragen werden. Hat das Ventil seinen Dienst getan, dann geht es uns besser und wir sind in der Lage, der Kunst auf der Buchseite eine neue Richtung zu geben.

Herzschmerz im Art Journal

Zwischen Ausdruck und Technik

Für Künstler, die ein Art Journal als Teil ihres kreativen Schaffens nutzen, bedeutet kreativ & frei sein oft, die richtige Balance zwischen Technik und Ausdruck zu finden. Das heißt, wir bewegen uns zwischen zwei Polen:

Technik umfasst die handwerklichen Fähigkeiten, Materialien und gestalterischen Prinzipien, die wir nutzen. Dazu gehören verschiedene Mal- und Zeichentechniken, Collagieren, Schichten, Mixed-Media-Techniken oder das Arbeiten mit Texten und Symbolen. Technische Fertigkeiten helfen uns, unsere Ideen gezielt umzusetzen und neue Möglichkeiten zu entdecken.

Ausdruck steht für das persönliche, emotionale und intuitive Element des Art Journalings. Es geht darum, innere Gefühle, Gedanken oder Erlebnisse frei auf die Seiten zu bringen, ohne sich von Perfektionismus oder festen Regeln einschränken zu lassen.

Die Herausforderung besteht darin, diese beiden Aspekte in Einklang zu bringen: Genug Technik zu beherrschen, um das umzusetzen, was wir ausdrücken möchten – aber gleichzeitig nicht so sehr an Regeln zu hängen, dass der kreative Fluss blockiert wird.

Manchmal hilft es, sich bewusst von der Technik zu lösen und einfach intuitiv zu arbeiten. An anderen Tagen kann es inspirierend sein, eine neue Technik zu lernen, die den Ausdruck erweitert. Wahre kreative Freiheit entsteht, wenn wir uns erlauben, zwischen Struktur und Spontaneität hin- und herzupendeln – und unseren eigenen Weg dabei zu finden.

Experimente im Art Journal verschafft uns einen Mittelweg. Denn während wir die neue Farbe testen oder eine neue Technik ausprobieren, kann es durchaus sein, dass wir spontan eine neue Idee mit einbauen oder völlig abschweifen von dem, was wir eigentlich vorhatten und uns im Experimentiermodus wieder finden. Das heißt dann wahrscheinlich totale Vogelfreiheit ohne Vernunft und Verstand.

In diesen Zustand komme ich persönlich nicht so oft, bin mir aber sicher, dass dies der beste Zustand im kreativen Schaffen ist.

Papierdrucktechniken

Spiel, Spaß und Spannung im Art Journal

Kreativ & frei sein für uns fortgeschrittene Art Journaler, wird besonders dann spürbar, wenn wir tiefer in den kreativen Prozess eintauchen und einen ständigen Wechsel von Spiel, Spaß und Spannung haben.

Was meine ich damit? Diese Elemente sind nicht nur Teil des Schaffens, sondern auch entscheidend, wenn es darum geht, Inspiration zu finden und neue Techniken zu entdecken oder zu wiederholen.

Spiel in der Inspiration und beim Ausprobieren

Für erfahrene Art Journaler bedeutet „Spiel“ oft, die neuen Techniken oder Materialien zu entdecken und zu erforschen. Wenn du von etwas inspiriert wirst – sei es durch eine andere Künstlerin, ein Bild oder ein neues Werkzeug – dann beginnt der Spielprozess: Du beginnst zu experimentieren, zu forschen und dich zu fragen, wie diese Technik entstanden sein könnte. Es geht darum, die Möglichkeiten zu erkunden und herauszufinden, wie du sie für dich selbst nutzen kannst. Du versuchst, ein Gefühl für die neuen Materialien zu bekommen und überlegst, wie sie mit den Techniken zusammenwirken, die du schon kennst, und was sie zu deinem Stil beitragen können.

Spaß im Experimentieren

Sobald du die neuen Materialien und Techniken auf deinem Basteltisch hast, beginnt der Spaß – dieser Moment, in dem du ohne Erwartungen und mit viel Neugier an die Arbeit gehst. Es ist der Moment, in dem du die Farben, Pasten und Werkzeuge zum ersten Mal ausprobierst, den kreativen Fluss genießt und das Erforschen der neuen Techniken wie ein Kind erlebst, das mit neuen Spielsachen spielt. Beim Experimentieren kann man sich richtig verlieren, es entsteht Freude am kreativen Prozess, ohne sich um Perfektion oder ein finales Ziel zu kümmern.

Spannung im Ungewissen und beim Nachahmen

Die Spannung kommt ins Spiel, wenn du beginnst, das Experiment zu vertiefen oder zu versuchen, eine Technik nachzuahmen, die du gesehen hast. Du bist gespannt, ob das Endergebnis genauso aussieht wie das, was dich inspiriert hat. Es gibt ein gewisses Unbekanntes – vielleicht weil du das genaue Verfahren noch nicht kennst oder weil du auf das Ergebnis neugierig bist. Die Spannung kann auch entstehen, wenn du merkst, dass du in einem bestimmten Schritt nicht sofort das gewünschte Ergebnis erzielst und du herausfinden musst, wie du das Problem lösen kannst, um das Bild zu vervollständigen.

Dieser ständige Wechsel zwischen Spiel, Spaß und Spannung ist für uns Art Journaler eine Art kreativer Kreislauf. Er besteht aus der Freude, Neues zu entdecken, der Freiheit, mit Materialien und Techniken zu spielen, und der Spannung, die mit jeder neuen Entdeckung und jedem Experiment einhergeht. Es geht darum, nicht nur eine Technik zu erlernen, sondern auch zu verstehen, wie sie zu deinem eigenen kreativen Prozess passt und wie sie sich weiterentwickeln kann. So bleibt das Art Journalen nicht nur eine Technik, sondern ein fortwährender Dialog mit deiner eigenen Kreativität.

Fazit: Die persönliche Definition von kreativ & frei sein in deinem Art Journal

Ob Künstler/in oder Hobbybastler/in – kreative Freiheit im Art Journal sieht für jeden anders aus. Während sie für den einen eine Form der Selbstreflexion ist, bedeutet sie für den anderen eine Möglichkeit, Techniken zu verfeinern oder einfach den Alltag hinter sich zu lassen. Entscheidend ist, sich von Regeln und Erwartungen zu lösen und den kreativen Prozess zu genießen – denn genau darin liegt die wahre Freiheit.

Mein buntes Leben mit Art Journalen und welche Tipps ich für dich habe dein eigenes Buch zu beginnen, kannst du in einem Interview mit mir und Lisa von „kreativ_verbunden“ in der Podcastfolge erfahren.

Ich freue mich auf deine Geschichte oder Erfahrung in der Kommentarfunktion. Erzähle uns, ob du schon kreative Freiheiten lebst und wenn ja, wie du sie lebst.

meine Grüße

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Maren

aus der Bastelfarbstube

Ich bin ein kreativer Kopf, ein Scannerpersönlichkeit, schmeiße einen Männerhaushalt und habe nebenher einen sozialen Beruf. Als Ausgleich hilft mir all das, was mit Journalen und Upcycling zu tun hat.